Der BMW M5 E34 von 1988 gilt seinen Fans heute nicht nur als schnelle Limousine – er war schon damals ein Statement, ein Symbol für Geschwindigkeit, Eleganz und Fahrvergnügen mit bewusst zurückhaltender Optik. Und diese Versprechen hält er bis heute: Mit seinem leistungsstarken Sechszylinder-Motor, der in seinen Grundzügen aus dem legendären Supersportwagen BMW M1 stammt, ist er für alle Situationen gewappnet: von null auf 100 km/h in rund sechs Sekunden, Höchstgeschwindigkeit elektronisch bei 250 km/h abgeregelt. Kaum ein Konkurrent in dieser Klasse konnte bei diesen Werten mithalten. Die präzise Lenkung und das agile Handling des BMW M5 E34 machen jede Kurve zum Vergnügen, während das feine Interieur und die sportlich abgestimmte Federung hohen Reisekomfort auch auf längeren Fahrten bieten.
5 STARKE FAKTEN:
- Letzter M5 mit modifiziertem M1 Motor
- Hubraum: 3.535 cm³ bis 3.795 cm³
- Leistung: 232 kW (315 PS) bis 250 kW (340 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
- Erstmals auch als Touring Modell erhältlich
DYNAMIK PUR.
MEHR TECHNIK – MEHR LEISTUNG.
Die zweite Generation der Sportlimousine sollte noch mehr potenzielle Kunden begeistern als der Vorgänger BMW M5 E28. Um das zu erreichen, musste auch die Performance gesteigert werden. Das neue Modell war mit 1.670 Kilogramm Gewicht aufgrund von modernerer Technik, mehr Sicherheitsausstattung, einer steiferen Karosserie sowie der aufwendigen Dämmung rund 250 Kilo schwerer als der Vorgänger. M typische Fahrleistungen erreichte der M5 E34 dank Mehrleistung und verbesserter Aerodynamik jedoch mühelos: So rannte die Limousine elektronisch limitierte 250 km/h in der Spitze und beschleunigte aus dem Stand in 6,3 Sekunden auf 100 km/h. Der Vierventil-Sechszylinder entwickelte in der ersten Leistungsstufe (S38B36) aus 3.535 Kubikzentimetern Hubraum 232 kW (315 PS). Im S38B38-Motor nach der Modellpflege 1992 wurden daraus 3.795 Kubikzentimeter Hubraum und 250 kW (340 PS).
Mehr Hubraum erreichte man durch eine Erhöhung des Kolbenhubs von 86 auf 90 Millimeter und die Erweiterung der Bohrung von 93,4 auf 94,6 Millimeter. Nach wie vor besaß jeder Zylinder seine eigene Drosselklappe. Dem Zug der Zeit folgend gab es den E34 nur mit Katalysator. Die Abgase entwichen durch eine modifizierte Abgasanlage, die dem V12-Motor des BMW 750i entliehen war.
Ein finales Facelift erhielt der M5 Mitte 1994. Es umfasste neben einem Sechs-Gang-Getriebe 18 Zoll große Parallelspeichen-Räder, eine größere Bremsanlage sowie das aktive Fahrwerk. Größtes optisches Erkennungsmerkmal war die breitere Front an Niere und Motorhaube, die zuvor nur die V8-Modelle des 5ers, 530i und 540i, trugen.
HOCHDREHZAHLKONZEPT MIT VIEL KRAFT.
Sportmotoren begeistern in der Regel durch ihre Drehfreudigkeit und die Leistungsabgabe im oberen Drehzahlbereich. Damit der Motor des M5 bereits im unteren Drehzahlbereich spürbare Leistung abgibt, ließen sich die Ingenieure eine technische High-End-Lösung einfallen: das Saugrohr mit Resonanzaufladung. Exakt berechnete Schwingungen im Luftsammler mit drehzahl- und lastgeregelter Schwingrohrlänge nutzte BMW M zur Drehmomentsteigerung im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Das Ergebnis: Das maximale Drehmoment von 360 Nm stand zwar erst bei 4.750 U/min zur Verfügung, mindestens 80 Prozent davon aber schon ab 2.900 Touren.
INNOVATIVES FELGENDESIGN.
Fans sind bis heute begeistert, dass dieser M5 besonders dezent daherkommt. Er ist gegenüber den leistungsschwächeren Serienmodellen nur um 20 Millimeter tiefergelegt. Das vielleicht auffälligste Merkmal des M Automobils sind die Felgen. Mit 17 Zoll Durchmesser waren sie für damalige Verhältnisse nicht nur relativ groß. An der Radinnenseite waren turbinenartige Lüftereinsätze aus Magnesium-Druckguss installiert, die die Luftgeschwindigkeit in der Felge um rund 25 Prozent erhöhten und so die Bremsen besser kühlten – Innovation, direkt aus dem Motorsport.
BMW M5 TOURING.
Nach der Modellpflege 1992 gab es den M5 zum ersten Mal auch als Touring-Modell. Ziel der Entwickler war es, die praktischen Eigenschaften eines Kombis mit der maximalen Sportlichkeit eines M Automobils zu vereinen. Die aus dem Rennsport abgeleitete Technik der BMW M5 Limousine wanderte daher mit nur geringen Anpassungen in den M5 Touring – das Ergebnis beeindruckte allein durch die Fahrleistungen, die sich im M5 mit erweitertem Laderaum kaum von denen der Limousine unterschied.
BMW M5 „20 JAHRE BMW MOTORSPORT“.
Die BMW M5 Sonderedition „20 Jahre BMW Motorsport“ aus dem Jahr 1992 zählt zu den seltensten Editionsmodellen von BMW M. Nur 20 Exemplare wurden damals gebaut. Spezielle Recaro-Sitze mit M Bezugsstoffen, rote Gurte mit BMW Motorsport Schriftzügen und eine Lackierung in Mugellorot zeichnen die 340 PS starke Sportlimousine aus.
EINMALIG: DAS M5 CABRIO.
Ging trotz fahrtbereitem Prototyp mit 315 PS starkem Reihensechszylinder nie in Serie: Das BMW M5 Cabrio existiert nur ein einziges Mal und hat lediglich zwei Türen, die allerdings länger als die der Limousine ausfallen, um die beiden hinteren Plätze leichter zu erreichen. Ebenfalls länger als beim Serienmodell ist der Kofferraumdeckel, damit der Verdeckkasten Platz findet. Beim hydraulisch betätigten Cabriodach entschied man sich für Textil als Material.
SCHON HEUTE EINE RARITÄT.
Insgesamt 11.989 Exemplare des BMW M5 E34 verließen das Werk. Davon sind nur 891 Modelle als BMW M5 Touring ausgeliefert worden. Als gesuchte Klassiker mit Wertsteigerungspotenzial stehen beide Modellvarianten hoch im Kurs. Verwunderlich ist das nicht: Der BMW M5 E34 ist mehr als bloß die zweite Generation der beliebten BMW M5 Modellreihe. Er ist ein Symbol für eine vom Motorsport geprägte Ära, in der die Grenzen des Möglichen ständig neu definiert wurden. Ob auf Community-Treffen, als Fahrmaschine für Track Days oder im Alltagsbetrieb – der BMW M5 E34 von 1988 ist schon heute eine Legende.
