Ein Sportwagen der Superlative, der in eine dezent sportive, niemals aufdringliche Karosserie verpackt ist – so beschrieb die BMW M GmbH 1992 den ersten BMW M5 Touring in einem Satz. Und trotz dieser treffenden, beinahe bescheidenen Zuschreibung war das High-Performance-Fahrzeug in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Der BMW M5 Touring E34 hatte nicht nur die Rolle des Touring-Pioniers inne, war er doch das erste Automobil von BMW M überhaupt, dass mit dem praktischen Heckabteil ausgeliefert wurde. Mit dem ursprünglich für den Supersportwagen BMW M1 entwickelten Reihen-6-Zylinder-Motor, dem M Fahrwerk und einer verstärkten Bremsanlage bot er zudem auch Leistung und Fahrspaß wie sonst kein Modell dieser Klasse.
5 STARKE FAKTEN:
- Erstes Touring-Modell von BMW M
- Reihen-6-Zylinder-Motor mit Hochdrehzahlkonzept
- Hubraum: 3.795 cm³
- Leistung: 250 kW (340 PS)
- Zum großen Teil in Handarbeit gefertigt
FAHR- UND FREIZEITVERGNÜGEN.
MIT DER LIZENZ ZUM DREHEN.
Der Motor entstammte dem BMW M1: Im Mittelpunkt der Konzeption des zweiten BMW M5 Mitte der 1980er-Jahre stand die Weiterentwicklung des legendären Vierventil-Sechszylinders aus dem BMW M1. Dieses ursprünglich 3,5 Liter große Triebwerk mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Saugrohreinspritzung leistete im Sportwagen von 1978 bereits 204 kW (277 PS), bevor es im BMW M635 CSi und im BMW M5 der ersten Generation 210 kW (286 PS) erreichte. Um die Leistung weiter zu steigern, wurden im BMW M5 E34 Touring Kolbenhub und -bohrung vergrößert, wodurch das Brennraumvolumen auf 3.795 Kubikzentimeter anstieg. Der S38B38 Motor war geboren. Mithilfe dieser und weiterer technischer Feinarbeiten – wie zum Beispiel dem Resonanz-Luftsammler – leistete das Aggregat ab 1992 stolze 340 PS bei 6.900 U/min und einem Drehmoment von 400 Nm bei bereits 4.750 U/min. Das stellt für einen Sechszylindermotor dieser Hubraumklasse sogar heute noch einen herausragenden Wert dar. Mit dieser Ausbaustufe, die auch im Facelift der BMW M5 Limousine zum Einsatz kam, war der S38 zugleich am Ende seiner Entwicklung angelangt.
KLAR ERKENNBARE RENNSPORT-DNA.
Compound-Bremsanlage und 6-Gang-Getriebe ab 1994: Die finale Stufe des BMW M5 Touring E34 als Gesamtfahrzeug war indes erst Mitte 1994 erreicht. Die letzte Modellpflege umfasste mehrere technische Neuerungen, die besonders zugunsten der Performance des M Automobils gingen. Wie zuvor die Motortechnik war jetzt auch die neue Bremsanlage maßgeblich durch den Motorsport beeinflusst: Die Compound-Bremsanlage mit radialer Gleitlagerung für den Bremsscheiben-Reibring war bis dato einmalig im Serienfahrzeugbau. Durch die thermischen Vorteile bot das System neben einer höheren Bremsleistung ein niedrigeres Gewicht und eine höhere Lebensdauer – selbst bei hoher Beanspruchung.
Ein weiteres Novum war das 6-Gang-Getriebe, dessen neuer sechster Gang als zusätzlicher Fahrgang ausgelegt war. Darüber hinaus wurde das von BMW M speziell angepasste adaptive Fahrwerk zur Serienausstattung. Äußerlich erkennbar war das Topmodell in der finalen Konfiguration an den ebenfalls neuen 18-Zoll-Schmiederädern mit offen gestaltetem 5-Doppelspeichen-Design und der überarbeiteten Front.
GENTLEMEN-SPORT.
Das edle Interieur des Tourings: Feine Lederausstattung, ein M Sportlenkrad und die zum Fahrer gerichtete Mittelkonsole kennzeichneten das Interieur des BMW M5 Touring. Auch der Bordcomputer und die klar gestalteten Instrumente der Tachoeinheit gehörten zum guten Ton der Zeit.