The power of 3.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wurde die zweite Generation des BMW M3 nicht mehr vorrangig als Homologationsfahrzeug für den Rennsport entwickelt. Neben seiner verbesserten Alltagstauglichkeit steht der BMW M3 E36 insbesondere für den kraftvoll klingenden Reihen-Sechszylinder mit Hochdrehzahlkonzept. Dazu hatten die M Ingenieure den BMW 3er vor allem unter dem Blech an die stark gestiegenen Leistungswerte des M3 angepasst. Das brachte fantastische Fahrleistungen in einer Understatement-Karosserie – und das kam hervorragend an. Bis heute spiegelt der M3 E36 zugleich den Zeitgeist der 1990er-Jahre wider und wirkt mit seinem zurückhaltenden Design dennoch erstaunlich zeitlos.

Stark, schnell und schön: Als der neue BMW M3 im Jahr 2000 erschien, eroberte er sofort die Herzen der PS-Enthusiasten. Das Konzept des hochdrehenden Sechszylinders wurde beibehalten. Dessen Sound begeisterte, doch im Alltag konnte er auch handzahm sein. Wer die ganze Kraft genießen wollte, konnte bis 8.000 Umdrehungen am Gas bleiben, er musste es aber nicht. Schon ab 2.000 Touren stellte der Vierventiler 80 Prozent des maximalen Drehmoments bereit. Der S54-Motor überzeugte von Beginn an auch die Fachwelt: So bekam er von 2001 bis 2006 sechsmal die begehrte Trophäe „Engine of the Year“ verliehen. Das Sondermodell M3 CSL ist heute eines der meistgesuchten M Modelle unter Sammlern.

Der Reihen-Sechszylinder der Vorgängermodelle war vorerst am Ende seines Entwicklungspotenzials angelangt. So bekam der BMW M3 E90 zum ersten und einzigen Mal in seiner Geschichte acht Zylinder spendiert – und wieder lieferten die Ingenieure ein Meisterstück ab. Der S65-Motor basiert in seinen Grundzügen auf dem V10 des BMW M5 E60 von 2005 und bringt dem Fahrer neben einer Höchstleistung von 309 kW (420 PS) ein enormes Drehvermögen: Erst bei 8.300 Umdrehungen ist Schluss. 

Der BMW M3 wurde ab der fünften Generation erstmals nur als viertürige Limousine ausgeliefert. Die technisch weitgehend identischen Coupés und Cabrios hießen ab sofort M4. Leistete das Basismodell bereits starke 317 kW (431 PS), stiegt die Höchstleistung mit dem optionalen Competition-Paket auf 331 kW (450 PS), noch mehr Leistung bot das limitierte CS-Modell. Leichtbau spielte beim BMW M3 F80 erneut eine besondere Rolle. So ist etwa die Motorhaube aus Aluminium gefertigt, das Dach und die Kardanwelle bestehen aus Carbon und die Domstrebe – ebenfalls aus kohlenfaserverstärktem Kunststoff – wiegt nur 1,5 Kilogramm. 

Wie viel Rennsport verträgt eine Limousine? Der BMW M3 G80, der seit 2020 produziert wird (hier abgebildet: BMW M3 G80 LCI von 2024), lotet diese Grenze ein weiteres Mal neu aus. Das Modell ist in drei Leistungsstufen, erstmals mit M xDrive Allradantrieb und erstmals als Touring zu haben. Mit dem optionalen M Drivers Package steigt die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 290 km/h. Der BMW M3 G80 ist damit erneut ein alltagstauglicher Sportwagen, dessen extrem hohes fahrdynamisches Potenzial erst auf der Rennstrecke voll erlebbar wird.