Sean Gelael war gerade zehn Jahre alt, als er auf dem Beifahrersitz mit halsbrecherischem Tempo durch den tropischen Regenwald Sumatras raste. Seans Vater war damals professioneller Rallyefahrer und nahm seinen Sohn immer mal wieder auf einzelnen Etappen der Rallyes mit, die über beschwerliche Pisten durch den indonesischen Dschungel führten. Damit war Sean die Liebe zum Motorsport gewissermaßen in die Wiege gelegt und veranlasste ihn, schon als junger Teenager dem Vorbild seines Vaters nachzueifern.
Ein grosser Schritt.
Im Kart-Sport fand er, wie so viele Rennfahrer während ihrer Anfänge, den nötigen Ansporn und den Spirit des Wettbewerbs, um mit großen Schritten sein Können zu verbessern. Und wie er sein Können verbesserte! Kaum vier Jahre später, er war gerade mal 16 Jahre jung, verließ er Indonesien, um Karriere am Hotspot des Motorsports zu machen: in Europa.
Seine ersten europäischen Rennen fuhr er in der Europäischen und der Britischen Formel 3 und beendete seine erste Saison jenseits der Heimat mit drei dritten Plätzen und Platz 8 in der Gesamtwertung. Von da an suchte Sean nach neuen Herausforderungen und konkurrierte in wechselnden Klassen, um möglichst breitgefächerte Motorsport-Erfahrungen zu sammeln.
Sean Gelael: Karrierestationen (Auswahl):
2013 Britische Formel 3 (Gesamtwertung Platz 8)
2013/14 Europäische Formel 3
2015 Formel Renault 3.5
2016 Asian Le Mans Series (LMP2, Gesamtwertung Platz 3)
2016 FIA Langstrecken Weltmeisterschaft
2017 bis 2020 Formel 2
2020 bis heute FIA Langstrecken Weltmeisterschaft
2024 24 Stunden von Le Mans (LMGT3, Platz 2)
Bevor er sich schließlich auf den Langstreckensport konzentrierte, hatte Sean Gelael eine umfangreiche Karriere in Formel-Rennwagen absolviert, einschließlich Einsätzen in der Formel 2 und als Testfahrer in der Formel 1. Nach seinem Ausstieg aus der Formel 2 im Jahr 2020 entdeckte er den Langstreckensport für sich und hat seitdem mehrere Podiumsplätze angesammelt, darunter einen zweiten Platz bei der FIA World Endurance Championship in der LMP2-Gesamtwertung im Jahr 2021.
WECHSEL ZU BMW M.
Seit 2021 konkurriert Sean am Lenkrad eines BMW M4 GT3 für BMW M Team WRT um die besten Zeiten und Plätze auf den spannendsten und berühmtesten Rennstrecken der Welt. Dabei konnten er und sein Team jüngst in der Saison 2024 schon einige starke Platzierungen erringen, unter anderem bei den Qatar 1812 km (6.), den 6 Stunden von Imola (1.) und den 24 Stunden von Le Mans (2.). Sean Gelael ist absoluter Teamplayer und führt die jüngsten Erfolge nicht zuletzt auf seine Teamkameraden zurück. Insbesondere in seinem Kollegen Augusto Farfus sieht Sean einen Freund, Mentor und ein Vorbild.
Startnummer 31
hat der BMW M4 GT3 von Sean und seinen Kollegen Augusto Farfus und Darren Leung (hier bei den 6 Stunden von Spa-Francorchamps).
Es ist eine Ehre, Teil dieser großartigen Familie und auch der BMW M Familie zu sein. Ich bin super-aufgeregt. Ich war zweimal LMP2-Vizemeister in der WEC; ich hoffe, dass ich die Hürden nehmen kann, und es gibt ein klares Ziel: die Meisterschaft und Le Mans zu gewinnen. Es gibt kein besseres Team und keine besseren Teamkollegen, um dieses Ziel zu erreichen.
Rennfahrer
Mehr als nur ein Traum.
Natürlich ist es der Wunsch eines jeden Rennfahrers, die Meisterschaft zu gewinnen, und da geht es Sean nicht anders. Er brennt dafür, die FIA World Endurance Championship im BMW M4 GT3 zu gewinnen. Und vielleicht irgendwann auch mal in der Formel 1 anzutreten.
Doch Sean träumt so groß, dass darin mehr als ein Traum Platz findet.
NÄCHSTER PITSTOP INDONESIEN.
In seinem Heimatland Indonesien führt Motorsport zu Seans großem Bedauern ein Nischendasein. Es ist der Grund dafür, dass er so viel Zeit außerhalb Indonesiens und seiner Heimatstadt Jakarta verbringt, um dort zu sein, wo die großen Rennen ausgetragen werden. Sein größter Traum ist es, dies zu ändern und das eine oder andere Rennen nach Indonesien zu bringen. Wenn er sich nur genügend anstrengt und Motorsporterfolge reinfährt, so seine Hoffnung, würden vielleicht seine Landsleute zunehmend das Interesse und die Leidenschaft am Motorsport für sich entdecken. Und in Folge Indonesien in den Rennkalender aufgenommen werden.
Das würde ihm nicht nur die erfreuliche Gelegenheit verschaffen, als Rennfahrer öfter mal ein Heimspiel zu fahren, sondern auch mal öfter heimzufahren. Nach Jakarta, wo seine Eltern leben und seine Freundin, die Schauspielerin Hana Malasan („Codename 13“). Und nicht zu vergessen seine große Community alter Freunde, mit denen Sean ein ganz besonderes Hobby pflegt, das auch mit Motoren zu tun hat, aber statt vier nur zwei Räder erfordert: mit alten, 1a-gepflegten Vespas im Korso durch Jakarta zu cruisen.
