Der Z3 Roadster steht in der Tradition offener Sportwagen der 60er-Jahre: lange Haube, kurzes Heck, kurze Überhänge vorn und hinten, eine schwungvolle, tiefe Linienführung mit stark betonten Radläufen. Der kraftvolle Motor sitzt vorn, angetrieben wird selbstverständlich die Hinterachse. „Die ehrlichste Art, einen BMW zu fahren!“, jubelte die Fachpresse. Was lag also näher, als daraus ein M Modell zu bauen? Das war bereits bei der Entwicklung des Z3 Roadsters mit eingeplant. 1997, ein Jahr nach dem Serienfahrzeug der BMW AG, rollte die M Variante zu den Händlern. Mit noch sportlicherer Optik, M Fahrwerk und dem Antrieb des damaligen BMW M3 E36 unter der Haube.
5 STARKE FAKTEN:
- Leistung: 236 kW (321 PS)/239 kW (325 PS)*
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 5,4 s
- Vmax: 250 km/h
- Bauzeit: 1997 bis 2002
- Produktionszahl: 15.322
*ab 2001
DAS DESIGN.
Auf dem Genfer Automobilsalon 1996 lieferte BMW M mit einem M Roadster genannten Prototyp einen Vorgeschmack auf das Design des potenten Cabrios. Ein Jahr später ging die Serienversion, der BMW Z3 M Roadster, in die Produktion: optisch auf den ersten Blick an den vier Endrohren, größeren Lufteinlässen in der Frontschürze und den seitlichen Kiemen mit eleganter Chromapplikation zu erkennen. Die M GmbH wollte den von Automobildesigner Joji Nagashima gezeichneten Z3 Roadster designtechnisch nicht neu erfinden, sondern arbeitete seine spezifischen Eigenschaften heraus und erzielte gleichzeitig ein noch dynamischeres Fahrverhalten. So blieben die einzigartige Formensprache und die Ästhetik des beliebten BMW Z3 auch als M Modell erhalten.
Der Heckbereich ist gegenüber den Vierzylindermodellen um 86 Millimeter breiter, dieses Merkmal darf auch der reguläre Z3 mit Sechszylindermotor, der 2.8, tragen. Dem M Automobil vorbehalten sind aber die vier Endrohre aus poliertem Edelstahl in der neu gestalteten Heckschürze. Die Frontschürze prägen beim M Roadster große Lufteinlässe. Die dienen nicht nur der Zierde, sondern erfüllen gleich mehrere Funktionen: Sie gewähren die Motorkühlung, gute Abtriebswerte und eine gezielte Hinterachsanströmung.
ELEGANTES SPORTWAGEN-SETUP.
Für ein optimales Fahrgefühl stattete BMW M den offenen Sportwagen mit Mischbereifung aus. Die 17 Zoll großen Gussräder sind vorn mit Reifen der Größe 225/45 R 17, hinten mit 245/40 R 17 bestückt. In der Seitenansicht fallen neben den aerodynamisch gestalteten M Außenspiegeln und den weißen Blinkergläsern die eleganteren Kiemen mit Chromapplikationen auf, eine Anlehnung an den ikonischen BMW 507 Roadster.
DEN MOTOR LIEFERTE DER IKONISCHE M3.
Herzstück ist der 3,2 Liter große Reihen-Sechszylindermotor aus dem BMW M3 E36. Auf dem Datenblatt stehen 236 kW (321 PS) und ein maximales Drehmoment von 350 Nm, das bereits bei 3.250 U/min anliegt. Die Kraft wird an die Hinterachse geschickt. Nur 1.425 kg Leergewicht müssen bewegt werden. Damit wiegt das Cabrio, auch dank des leichten Stoffverdecks, 40 kg weniger als das Z3 M Coupé und beschleunigt in derselben Zeit aus dem Stand auf Landstraßentempo: In 5,4 Sekunden sprintet der Z3 M Roadster von null auf 100 km/h, Schluss ist erst bei (elektronisch begrenzten) 250 km/h. Die Gänge werden per manueller 5-Gangschaltung eingelegt. Mit dem Modelljahr 2001 gab es sogar noch mehr Leistung. Grund dafür war der überarbeitete Sechszylinder des BMW M3 E46, der dem Cabrio zu 239 kW (325 PS) verhalf.
TECHNISCHE DATEN.
BMW Z3 M Roadster. | |
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Motor: | Sechszylinder-Reihenmotor |
Hubraum: | 3.201 cm³ (ab 06/01: 3.246 cm³) |
Leistung: | 236 kW/321 (ab 06/01: 325) PS bei 7.400 U/min |
Getriebe: | 5-Gang-Schaltgetriebe |
Höchstgeschwindigkeit: | 250 km/h |
Gewicht: | 1.425 kg |
Länge: | 4.025 mm |
Breite: | 1.740 mm |
Höhe: | 1.266 mm |
Radstand: | 2.459 mm |
Produktionszahl: | 15.322 |
SERIENMÄSSIGE TIEFERLEGUNG UM ZEHN MILLIMETER.
Für ein noch agileres, dem Motor angemessenes Fahrgefühl darf natürlich das passende Fahrwerk nicht fehlen. Mit dem sportlich-straffen M Fahrwerk liegt der Z3 M Roadster 10 Millimeter tiefer als seine zahmeren Brüder. Die Vorderachse entspricht dabei der des BMW M3 E36, also Einzelradaufhängung mit Querlenkern und McPherson-Federbeinen samt Compound-Bremsscheiben. Während die Entwickler die Hinterachse mit Schräglenkern speziell auf das sportliche Cabrio abgestimmt haben. Ein Sperrdifferenzial rundet das Ganze ab.
SPORTLICH ZUGESPITZTER INNENRAUM.
Im Innenraum blieb BMW M der Linie treu, die Stärken des Roadsters weiter herauszuarbeiten, statt ihn grundlegend zu verändern. Der Aufbau des Interieurs bleibt beim M Modell gleich: Das Cockpit ist auf den Fahrer ausgerichtet, der vor dem M Sportlenkrad auf Rundinstrumente mit Chromrahmen blickt. Radio, Lüftung und alle weiteren Funktionen wie die Steuerung des – beim Z3 M Roadster elektrisch öffnenden – Stoffverdecks befinden sich auf der Mittelkonsole. Zusätzlich sind dort beim sportlichsten Z3 Cabrio noch drei weitere Anzeigen zu finden, ebenfalls in Chrom gefasst: Uhrzeit, Öltemperatur und Außentemperatur. Fahrer und Beifahrer sitzen sportlich tief, selbstverständlich auf Sportsitzen mit serienmäßiger Sitzheizung. Optisches Highlight: das zweifarbige Armaturenbrett.
15.322 BMW Z3 M Roadster wurden von 1997 bis 2002 gebaut.
BELIEBTER KLASSIKER.
Die Überführung des klassischen Roadsters in die damalige Zeit gepaart mit dem ikonischen Reihen-Sechszylindermotor machten den BMW Z3 M Roadster zu einem überaus fahraktiven und begehrten Zweisitzer. Und das gilt noch heute, denn das M Automobil steigt im Wert, obwohl es nicht so selten wie das Z3 M Coupé ist. 15.322-mal verkaufte sich der offene Sportwagen von 1997 bis 2002. Das Ende der Fertigung bedeutete aber keineswegs den Abschied vom Sport-Roadster bei BMW M. Das Nachfolgemodell, den Z4, gab es nach vierjähriger Pause ab 2006 auch wieder als Z4 M.