Schneller auf Tempo 100 als der legendäre BMW M3 E46 und sprintstärker als der direkte Wettbewerber aus Zuffenhausen – die Vorzeichen für das BMW Z4 M Coupé E86 standen wahrlich gut, als es im Frühjahr 2006 auf dem Genfer Auto-Salon in die Serienreife entlassen wurde. Zeitgleich feierte das BMW Z4 3.0si Coupé seine Premiere. Damals bescheinigte die Frankfurter Allgemeine Zeitung dem Coupé, „ein gar nicht so unvernünftiges Auto“ zu sein, das „zwei Personen passt wie ein Maßanzug“ (FAZ vom 14.09.2006).
Der hintere Überhang so knapp geschnitten wie die Krempe eines Bowlers (Melonenhut), das Fahrerhaus kurz und flach und weit zurückversetzt wie bei den ikonischen Sportwagen der 1960er und 70er Jahre. Dazu die Vertiefung in der Dachmitte, der für BMW typische „Hofmeisterknick“ am Übergang von C-Säule und Karosserie, die mächtig lange Front mit tief eingebetteter Kühlergrill-Niere sowie voll ausgefüllten Radkästen mit exklusiven 18-Zoll-Alurädern. Kurz: Ein Automobil, dessen Formensprache für wahre Petrolheads designed wurde.
5 STARKE FAKTEN:
- Leistung: 252 kW (343 PS)
- Drehmoment: 365 Nm
- Hubraum: 3.246 cm3
- 0–100 km/h in 5,0 Sekunden
- Vmax: 250 km/h
AUFSEHENERREGEND.
Kraft und Vorwärtsdrang, puristischer Fahrspaß, unbedingter Tempowille – die Ausstrahlung des Z4 M Coupé ist deutlich progressiver als beim Vorgänger BMW Z3 M Coupé E36/8. Seinen hohen Wiedererkennungswert verdankt der knackige, 4.113 Millimeter kurze und nur 1.287 Millimeter hohe Zweisitzer nicht zuletzt der auffälligen Kante am Heck und der charakteristischen seitlichen Flyline. Die vier Endrohre des Z4 M, in doppelter Ausführung rechts und links im Stoßfänger, münden lotrecht unter den äußeren Enden der spoilerartigen Abrisskante der Heckklappe. Jeder Millimeter am Ende der Karosserie ist perfekt ausgeformt. Dranbleiben, werden sich die Hinterherfahrenden denken. Aber das ist bei diesem M Triebwerk sehr viel leichter gesagt, als getan.
Das Leistungsgewicht des BMW Z4 M Coupés beträgt 4,36 kg/PS bei seinem Marktstart 2006. Damit konnte der Sportwagen ein starkes Zeichen im Wettbewerb setzen.
DER MOTOR.
5,0 Sekunden von null auf 100 km/h, 250 km/h Spitze (elektronisch abgeregelt), rennsportverdächtige Zwischenspurts. Schon bei nur 2.000 Umdrehungen pro Minute stehen 80 Prozent des maximalen Drehmoments von 365 Newtonmetern bereit. Das Leistungsgewicht des 1.495 Kilogramm schweren BMW Z4 M Coupé liegt bei nur 4,36 kg/PS.
DAS SCHALTGETRIEBE.
Kurze Schaltwege, enge Abstufung, präzise Führung – das Schaltgetriebe des Z4 M Coupé zeigt eindrucksvoll, warum manuelle Gangwechsel lange Zeit erste Wahl bei Sportwagen waren. Eine Automatik wurde in Kombination mit dem legendären S54-Motor im Z4 M Coupé nicht angeboten. Wozu auch? Gerade in Verbindung mit dem Hochdrehzahl-Triebwerk ist das manuelle Schalten ein haptisches und sensorisches Vergnügen erster Güte. Und dazu der Sound des wie entfesselt agierenden M Reihensechszylinder-Motors: „Bei niedrigen Touren grollt er heiser, öffnet ab 5.000 Touren dann alle Schleusen, schmettert hell und angriffslustig“ – so feiert beispielsweise AUTO BILD das Z4 M Coupé im Gebrauchtwagentest (autobild.de, 05.12.2019). Und bescheinigt dem Sportcoupé: „Damals nur für eingefleischte Fans, heute ein kommender Klassiker“.
Erst recht in der seltenen Sonderaußenfarbe Phoenixgelb metallic. Die BMW M Lackierung ist eine Hommage an den Phoenix International Raceway in Arizona, der als schnellstes Ein-Meilen-Oval gilt. Das ideale Revier für den spurtstarken Z4 M mit seinen innenbelüfteten Compound-Bremsen, die auch im M3 CSL E46 zum Einsatz kommen. Variable M Differenzialsperre an der Hinterachse, hydraulische Zahnstangenlenkung, M Sportsitze für optimalen Seitenhalt in jeder Fahrsituation – in puncto Fahrdynamik und Fahrspaß spielt das Coupé M typisch in einer eigenen Liga.
SPORTLICH-INDIVIDUELLES INTERIEUR.
Im Cockpit dominieren die beiden überdachten Einzelinstrumente und das griffige M Lederlenkrad mit starkem Kranzprofil; die Daumenmulden versprechen sicheren Halt und präzises Handling. Neben dem kurzen Schalthebel befindet sich der Sportknopf. Dieser bewirkt eine geringere Servounterstützung beim Lenken und ein schnelleres Ansprechverhalten des Motors.
DAS Z4 M COUPÉ ALS GT3 RENNWAGEN.
Die herausragende Dynamik des Serienmodells prädestinierte das Coupé geradezu für den Motorsport. Zwölf GT3-Rennwagen des Z4 M Coupé fertigte BMW Motorsport. Angetrieben wurden sie ebenfalls vom 3,2-Liter-Motor, allerdings optimiert auf 316 kW (430 PS). In der VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring feierten Hans-Joachim Stuck und Claudia Hürtgen damit zahlreiche Erfolge. Elf der 16 Rennen in der Saison 2009 und 2010 beendete die GT3-Version des Z4 M Coupé als Klassensieger.