Competition, Sport, Leichtbau: Attribute, die schon immer die sportlichsten M Automobile ausgezeichnet haben. Neben den bekannten Modellen, wie dem BMW 3.0 CSL von 1973, dem BMW M3 CSL aus dem Jahr 2003 und dem neuen BMW M4 CSL haben die Ingenieure der M GmbH in den letzten Jahrzehnten immer daran getüftelt, wie man Leichtbau und Leistungssteigerung noch interpretieren könnte. Und mit welchen BMW M Automobilen.
Wir haben uns unterdessen gefragt, was aus diesen Gedankenspielen geworden ist. Um es kurz zu machen: Viele davon wurden auf Räder gestellt – wenn auch nur als Prototyp. Erleben Sie die beeindruckenden und noch nie zuvor in dieser Konstellation gezeigten Unikate und Innovationsträger im Video: Kommen Sie mit in die vielleicht am strengsten gehütete Garage von BMW M.
BMW M und CSL.
BMW M steht seit 50 Jahren für faszinierende Sportwagen, ultimativen Fahrspaß und adrenalingeladenen Rennsport. Ob auf den Rennstrecken der Welt oder mit Straßenzulassung – wo M draufsteht, ist die Power nicht weit.
Eng in Verbindung mit dem stärksten Buchstaben der Welt steht das Kürzel CSL, was für Competition, Sport, Leichtbau steht. In den frühen Jahren der BMW M GmbH auch als Coupé, Sport, Leicht bekannt, hat es längst einen ikonischen Charakter erhalten. Die Buchstaben sind Synonym für eine maximal rennstreckentaugliche Ausprägung der High-Performance, wie man sie von BMW M kennt. Und sie stehen auch für den M typischen Pioniergeist der Entwickler, mit dem das Unternehmen 1972 ins Leben gerufen wurde. Denn ob BMW 3.0 CSL, BMW M3 CSL oder BMW M4 CSL – im Mittelpunkt der Entwicklung dieser Fahrzeuge stand immer der Wille, Grenzen zu verschieben, neue Benchmarks zu setzen und den supersportlichen BMW auf ein neues Level zu heben.
BMW M3 CSL PROTOTYP E46 V8.
So gut wie niemand kennt den M3 CSL V8, der nicht mit dem BMW M3 GTR verwechselt werden sollte. Der im M3 CSL V8 montierte Achtzylinder ist eine eigenständige Entwicklung der M GmbH. Er basierte als Vorversuchsträger auf dem S62 Achtzylinder, der bereits in anderen BMW Modellen eingesetzt wurde. Das Ziel war ein Hochdrehzahl-Motor mit 4,0 Litern Hubraum, der 430 PS leisten sollte. So entstand auf der Basis eines BMW M3 CSL, den die Presseabteilung nach Produkteinführung an die M GmbH abgab, ein Versuchsträger mit dem Triebwerk S65VB40 und der Bezeichnung BMW M3 CSL V8. Es blieb bei diesem Einzelstück. Die Erkenntnisse flossen in die M Motorenfamilie ein, die aus völlig neu entwickelten S85 (V10) und S65 (V8) bestand. Der S65B40 Motor kam 2007 im BMW M3 (E90) mit 420 PS, die bei 8.300/min bereitstanden, in der Serie zum Einsatz.
BMW M5 CSL PROTOTYP E60 V10.
Motorenbauer können nie genug Leistung haben: Da der Weg zu mehr Leistung bei Saugmotoren oft über mehr Hubraum führt, entwickelte man testweise zwei Zehnzylinder mit 5,5 und 5,7 Liter Hubraum, von dem die 5,5-Liter-Variante als Hochdrehzahl-Version entstand. Mit 630 PS und einer Höchstdrehzahl von 8.750/min, entwickelte das Triebwerk im Versuchsträger eine unbändige Kraft. Die M GmbH baute das Fahrzeug zum 25. Geburtstag der M5 Modellreihe als besonders leichten M5 CSL mit Carbondach, Recaro-Sitzen und ohne Rücksitze auf. Gewichtsersparnis: etwa 150 kg. Darüber hinaus wurde das serienmäßige Sequenzielle manuelle Getriebe (SMG) durch ein Doppelkupplungsgetriebe (DKG) ersetzt. Neben dem zusätzlichen Lufteinlass unterhalb der BMW Niere – hier sitzt ein Ölkühler für das Getriebe – fallen auch die geschmiedeten 18-Zoll-Felgen auf. Mit Feintuning am Fahrwerk umrundete der Jubiläums-M5 CSL den Nürburgring in beeindruckenden 7:50 Minuten. Sowohl der überarbeitete V10-Motor wie auch der M5 CSL sollten Unikate bleiben.
BMW M6 CSL PROTOTYP E63 V10.
Das übergreifende Thema des BMW M6 CSL Versuchsträgers war Aerodynamik. Neben einem deutlich gewichtsreduzierten Innenraum mit Leichtbau-Türtafeln und -Mittelkonsole hatten die Entwickler vor allem ein Auge auf eine besonders ausgeklügelte Luftführung. Mithilfe von aktiver Aerodynamik, die sich an einem automatischen Heckflügel und der ausfahrbaren Staulippe an der Front zeigte, sollte die Performance des Zehnzylinder-Coupés weiter verbessert werden. Ein weiteres Novum, das Karriere machen sollte, waren die M Außenspiegel mit Doppelsteg – heute nicht mehr von der sportlichsten Modellen von BMW wegzudenken.
BMW M2 CSL PROTOTYP F87.
Schon der BMW M2 Competition mit 410 PS, 550 Nm Drehmoment und 280 km/h Höchstgeschwindigkeit war 2018 eine Ansage in seiner Klasse. Doch die Nachfrage nach noch mehr Speed war vorhanden – und die Ingenieure der M GmbH machten sich an die Arbeit. So entstand zum einen auf Basis des M2 Competition mit Teilen des M4 GTS der M2 CSL mit 450 PS und 550 Nm Drehmoment. Als reiner Zweisitzer wurde er optimal gewichtsreduziert, mit Rennschalensitz, Überrollbügel, CFK-Mittelkonsole, Carbon-Heckflügel und einer Carbon-Keramik-Bremsanlage. Parallel dazu wurde ein M2 CS mit 450 PS Leistung und einer etwas alltagstauglicheren Ausstattung aufgebaut. Beide Fahrzeuge wurden intern zur Entscheidung vorgestellt – das Go erhielt der M2 CS als sportlichste Variante für die erfolgreiche Modellreihe, der BMW M2 CSL blieb ein Unikat.