Sechs Europameistertitel, ein sensationeller Rundenrekord auf dem Nürburgring und das erste jemals gestaltete BMW Art Car – wo auch immer der BMW 3.0 CSL aufschlug, stach er aus der Masse hervor. Zeit für eine Reise in die Geschichte des BMW Leichtbau-Coupés.
5 STARKE FAKTEN:
- Leistung: 151 kW (206 PS)
- Hubraum: 3.153 cm³
- Vmax: 220 km/h
- Leergewicht: 1.270 Kilogramm
- Produktionszahl: 167
BMW 2800 CS – DER VORGÄNGER.
VON DER RENNSTRECKE AUF DIE STRASSE.
DIE WENDE IM MOTORSPORT.
BMW VERLEIHT FLÜGEL.
Der BMW 3.0 CSL von 1973: Der BMW 3.0 CSL ab Baujahr 1973 war die leistungsstärkste Straßenversion der Baureihe. Das Streben nach einem noch performanteren Charakter erreichten die Ingenieure bei der dritten Ausbaustufe durch mehr Hubraum, Leistung, extremen Leichtbau und ein auffälliges Aerodynamikpaket. Den Spitznamen „Batmobil“ gab es von BMW Enthusiasten gratis dazu.
FORM FOLLOWS FUNCTION.
Bei wohl kaum einem anderen BMW ist der Lieblingsspruch der Designer sichtbarer als beim 3.0 CSL. So sorgten die Luftstege an den vorderen Kotflügeln für mehr Stabilität in schnellen Kurven. Die um zwei Zentimeter verbreiterten Kotflügel schafften Platz für die sieben Zoll breiten Leichtmetallfelgen. Der Frontspoiler brachte mehr Anpressdruck auf die Vorderachse und der massive Heckspoiler mehr Bodenhaftung für die Hinterräder. Letzterer musste im Straßenverkehr abmontiert werden, da der Heckflügel keine Straßenzulassung hatte. Bei der Auslieferung lag der Spoiler deshalb auch im Kofferraum und thronte nicht am formschönen Heck.
LEICHTBAU.
6,1 kg/PS: Aus einem Leergewicht von nur 1.270 kg resultiert ein hervorragendes Leistungsgewicht. Damit konnte der BMW 3.0 CSL in den 70er Jahren ein Ausrufezeichen im Datenblatt setzen.
DAS INTERIEUR.
DER MOTOR.
Überragende Leistung: Die erste Leichtbauvariante des CS Coupés leistete 180 PS, hatte zwei Vergaser und fuhr maximal 213 km/h schnell. Die letzte Ausbaustufe brachte es auf 206 PS und verfügte über eine Bosch Benzineinspritzung. Allen Ausbaustufen der Baureihe E9 gemein ist der 6-Zylinder-Reihenmotor. Der Hubraum stieg aber von ursprünglichen 2.985 cm³ auf 3.003 cm³und gipfelte 1973 in 3.153 cm³. Geschaltet wurde im Batmobil manuell und wer den vierten Gang ausbeschleunigte, wurde mit einer Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h belohnt.
KAUM ZU SCHLAGEN.
DAS ERSTE BMW ART CAR DER WELT.
Von der Rennstrecke ins Atelier und wieder zurück – der BMW 3.0 CSL setzte viele Meilensteine. 1975 erschuf der Bildhauer Alexander Calder mit dem Sechszylinder-Coupé ein künstlerisches Denkmal und legte damit den Grundstein für die BMW Art Car Collection. Die zündende Idee, ein Automobil von Künstlerhand zu gestalten, hatte der französische Rennfahrer Hervé Poulain, der das Kunstwerk später auch in Wettbewerben einsetzte. Wie bei seinen Kunstwerken griff Calder auf kräftige Farben und geschwungene Flächen zurück, die er großzügig über Kotflügel, Motorhaube und das Dach verteilte.
Schon ein Jahr später folgte das zweite aufsehenerregende BMW 3.0 CSL Art Car. Der Maler Frank Stella kreierte das wohl damals schnellste Kunstwerk der Welt. Stellas CSL leistete bis zu 750 PS. Bei seinem Entwurf trennte sich der Künstler von seinen freien Arbeiten und ließ sich von der technischen Ausstrahlung des Renncoupés inspirieren. Es entstand ein schwarz-weißes Quadratraster, das in seiner Exaktheit wie überdimensionales Millimeterpapier wirkt. Jede Form der Karosserieteile ist durch dieses Millimeterpapier gerastert, sodass alle Kurven und Ausbuchtungen formal erfasst und genau beschrieben werden.
Seither gestalteten herausragende Künstler aus aller Welt BMW Automobile ihrer Zeit. Sie haben dabei sehr unterschiedliche Ausdrucksformen gefunden. Zu den Exponaten der BMW Art Car Collection zählen Werke von namhaften Künstlern wie Roy Lichtenstein, Andy Warhol, A. R. Penck, David Hockney, Jenny Holzer, Jeff Koons, John Baldessari und Cao Fei. Die BMW Art Cars spiegeln die kulturhistorische Entwicklung von Kunst, Design und Technik wider.