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EIN TRAUM WIRD WAHR.
5 min Lesedauer

EIN TRAUM WIRD WAHR.

BMW M Enthusiast Frank Kohn trifft auf den einzigartigen BMW M3 Compact. BMW M Enthusiast Frank Kohn trifft auf das Vorbild seines Traumwagens: den BMW M3 Compact.

Der Luxemburger Frank Kohn ist leidenschaftlicher Schrauber und seit früher Jugend BMW M Fan mit Herz und Seele. Besonders angetan hat es ihm ein Modell, das es so genau genommen gar nicht gab – zumindest nicht zu kaufen. Gemeint ist der BMW M3 Compact der Baureihe E36. Jener Ableger des M3 Coupé, der in der Fachwelt für viel Aufsehen sorgte, es aber nicht über den Prototypenstatus hinausschaffte.

Frank Kohn ließ sich jedoch nicht von seinem Wunsch abbringen, genau dieses Fahrzeug einmal zu besitzen. Und so baute er sich seinen eigenen BMW M3 Compact auf Grundlage eines BMW 323ti Compact auf. Wir haben mit dem BMW M Enthusiasten gesprochen und erzählen seine mitreißende Geschichte.

KEINE KOMPROMISSE.

Frank Kohn und sein BMW E36 M3 Compact

KEINE KOMPROMISSE.

Steckbrief eines BMW M Enthusiasten.

Name: Frank Kohn

Nationalität: Luxemburg

Diagnose: BMW ///M Enthusiast, Status unheilbar

Individuell bedeutet für mich, ich kann mich selbst ausdrücken. Einfach so, wie ich es haben will, so kann ich es auch umsetzen.

SCHLÜSSELERLEBNISSE. GÄNSEHAUTMOMENTE.

Die Anfänge einer Obsession.

Schon in frühen Kindertagen entwickelte Frank Kohn eine außergewöhnliche Beziehung zu Automobilen von BMW. Bereits im Alter von drei Jahren wurden die deutschen Fachzeitschriften des Vaters „gelesen“, was in diesem Zusammenhang nicht wörtlich zu nehmen ist. Denn in seiner Heimat Luxemburg lernte Kohn erst im Alter von sechs Jahren in der Schule Deutsch.

Die ersten Matchbox-Autos gab es zur selben Zeit, sie verstärkten die Begeisterung für besondere Fahrzeuge aus München. Mit vier Jahren erkannte Kohn bereits nahezu jedes BMW Modell in den einschlägigen Fachzeitschriften – und konnte es überhaupt nicht verstehen, wenn seine Großmutter dazu nicht in der Lage war.

Im Alter von sechs Jahren folgte das nächste prägende Ereignis: der erste Besuch der IAA mit seinem Vater. Frank Kohn ließ sich nur unter vehementem Protest vom BMW Stand loseisen.

Zum Schlüsselerlebnis kam es dann 1994: Frank Kohns Vater kaufte sich einen BMW M3 3.0 E36 in Mugellorot. Nach kaum mehr als 200 Metern Fahrt war Kohn junior klar: Er musste später auch einen eigenen M3 besitzen! In der heimischen Garage wollte Kohn den Wagen seines Vaters gar nicht mehr verlassen, musste aus dem Auto gezerrt werden.

BMW E36 M3 Compact

GEDULD. ENGAGEMENT. LEIDENSCHAFT.

BMW M3 Compact in der auto motor sport 1996

BMW M3 Compact Prototyp in der auto motor und sport 1996.

BMW M3 Compact Prototyp in der auto motor und sport 1996.

GEDULD. ENGAGEMENT. LEIDENSCHAFT.

Von der Bereitschaft für seinen Traum zu leiden.

Im Juni 1996 wurde Frank Kohn erstmals auf das BMW M3 Modell aufmerksam, das ihn bis heute am meisten begeistert. Sein spezielles Objekt der Begierde: der BMW M3 Compact. Als der damals 13-Jährige erfuhr, dass es sich bei dem Fahrzeug lediglich um einen Prototyp handelte, schrieb er sogar einen Brief an BMW mit der Bitte, den M3 Compact der Baureihe E36 doch in Serie zu bauen. Die Bitte blieb bekanntlich ungehört.

Erst im Oktober 1997 gab es eine gute Nachricht: Der BMW 323ti Compact wurde vorgestellt, und wenig später durfte Kohn das Fahrzeug in Techno Violett samt M Paket im Autohaus bestaunen.

Den Führerschein erwarb Kohn 2001, ein Jahr später kaufte er sich von seinen letzten Ersparnissen einen BMW 320i E30 – für mehr reichte es damals nicht. 2006 entdeckte Kohn dann zufällig im Internet einen BMW 323ti Compact E36 mit Individual-Ausstattung in Techno Violett und M Paket. Der rund 700 Kilometer entfernte Wohnort des Verkäufers spielte in diesem Moment keine Rolle. Frank Kohn kaufte das Fahrzeug und fasst den Entschluss, auf Basis dieses Wagens seinen ganz persönlichen BMW M3 Compact E36 aufzubauen.

Aus dem BMW 323ti Compact sollte der legendäre M3 Compact entstehen. Von Beginn an war klar, dass der Umbau möglichst nahe am Vorbild sein sollte. 2008 kaufte Kohn noch einen zweiten 323ti in Techno Violett, gedacht als Alltagswagen. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Fahrgestellnummer genau auf die seines ersten 323ti Compact folgte. Das führte dazu, dass Frank Kohns Bruder ihm den zweiten Wagen unbedingt abkaufen wollte, um seinerseits einen BMW M3 Compact E36 aufzubauen.

BMW E36 M3 Compact

BMW M Magazin: Herr Kohn, warum war es direkt der BMW M3 Compact?

Frank Kohn: Dafür gibt es keine Erklärung, es war einfach dieses Auto. Es war wie Liebe auf den ersten Blick.

Was macht den BMW M3 Compact für Sie noch aufregender als ein BMW M3 Cabrio oder ein M3 Coupé?

Das Fahren. Die Hinterachse. Das ist noch die alte Hinterachse aus dem E30, und sie macht das Auto beim Fahren einfach viel agiler. Es ist auch schwieriger zu fahren, aber es macht viel mehr Spaß. 

Ist es nur das Fahrgefühl oder auch das Design, das Sie fasziniert?

Auch das Design. Innen noch diese ganzen Elemente wie zum Beispiel die Lüftungsdüsen aus dem E30 und das Armaturenbrett, das noch mehr zum Fahrer orientiert ist. Das hat einfach gepasst. 

BMW E36 M3 Compact
Die Mischung aus dem E30 und dem E36 macht es beim M3 Compact – von allem das Beste.

DER HÖHEPUNKT.

Dem großen Ziel so nah.

2009 war es dann soweit: Der Umbau des ersten 323ti Compact war vorerst abgeschlossen und optisch dem legendären Prototypen bereits sehr nahe. Das erste Kapitel dieser besonderen BMW M Geschichte war zu Ende.

Der zweite 323ti Compact erlebte seine Fertigstellung nicht: 2014, kurz vor Abschluss des Umbaus, verunglückte Frank Kohns schwer mit dem Fahrzeug. Das Auto wurde dabei nahezu völlig zerstört.

Von dem Traum, zwei nahezu identische und möglichst originalgetreue BMW M3 Compact E36 zu besitzen, ließen sich die beiden Brüder aber nicht abbringen. Sie machten sich auf die Suche nach einem adäquaten Ersatz und fanden Mitte 2018 einen 323ti, der am selben Tag wie der von Frank Kohn produziert wurde – dem 22. September 1997. Das Fahrzeug, dessen Fahrgestellnummer nur 21 Einheiten von der des ersten 323ti Compact entfernt ist, befindet sich seither ebenfalls im Umbau.

Der BMW E36 M3 Compact von Frank Kohn

Sitze, Motor und Antriebsstrang vom E36 M3 Coupé: Der BMW M3 Compact von Frank Kohn.

Sitze, Motor und Antriebsstrang vom E36 M3 Coupé: Der BMW M3 Compact von Frank Kohn.

Wie kam es dazu, als Brüder zusammen einen M3 Compact aufzubauen?

Der Wunsch war, das Auto nachzubauen, da das Original leider nicht in Serie ging. Als ich dann das zweite Auto gefunden habe, in dieser Farbe, war klar: Ich mache das, dann macht er das auch. Wir haben uns das zusammen zur Aufgabe gemacht.

EIN LEBENSTRAUM WIRD WAHR.

Wie lässt sich eine Geschichte, die bei BMW M Enthusiasten bereits jetzt für Gänsehaut sorgt, noch emotionaler gestalten? Die Antwort: Man bringe den originalen Prototypen des BMW M3 Compact und Frank Kohn zusammen.

Der Luxemburger und sein Bruder bekamen die exklusive Gelegenheit, die legendären Hallen der BMW M GmbH zu besuchen – dort steht Kohns Objekt der Begierde. Der Kreis schließt sich.

Was war Ihr erster Gedanke, als Sie erfahren haben, dass es zu einem Treffen mit dem Originalprototypen des BMW M3 Compact kommen würde? 

Ich konnte es bis vor einer Stunde noch immer nicht glauben. Ich dachte: So viele Versuche, so viele Rückschläge. Das kann doch nicht sein, dass mein Traum nach 23 Jahren auf einmal so schnell wahr wird.

BMW E36 M3 Compact

Nur in der Heckansicht voneinander zu unterscheiden: Der Prototyp von 1996 (rechts) und der BMW E36 M3 Compact von Frank Kohn.

Das ist der beste Tag. Heute ist wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen.

Bleibt die Frage nach dem Schicksal des von Frank Kohn aufgebauten Unikats, das dem Original BMW M3 Compact so nahe kommt wie wohl kein anderes Fahrzeug rund um den Globus. Es zeigt sich: Frank Kohns Leidenschaft dreht sich – typisch für BMW M Enthusiasten – nicht allein um den Besitz seines Traumwagens. Er will ihn fahren, spüren und hören. Natürlich nur bei bestem Wetter, versteht sich. Ein bisschen Sammler steckt eben doch ihn ihm.

Der BMW E36 M3 Compact von Frank Kohn
Der darf noch auf der Straße fahren, aber er fährt nur ganz selten. Fünf, sechs Mal im Jahr, da darf dann aber keine Wolke am Himmel sein. Die 1.200 Kilometer in den vergangenen Tagen sind schon eine sehr große Ausnahme.

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