50 Jahre Motorsportgeschichte, 50 Jahre BMW M und eine Modellbezeichnung, die seit mehr als fünf Jahrzehnten für höchste Performance steht: Der neue BMW 3.0 CSL ist ein puristisches M Automobil, das nicht nur durch sein einzigartiges Design und die CSL-typische Rennstreckenperformance begeistert, sondern bereits in der Produktion eine Sonderstellung einnimmt. Zu einem großen Teil in Handarbeit gefertigt, wird das Hochleistungsfahrzeug in einem eigens etablierten Manufakturbetrieb in Moosthenning aufgebaut und mit dem legendären M Streifendesign lackiert. Die Produktion der Kleinstserie ist so aufwendig, dass ausschließlich Spezialisten in den Bereichen Karosseriebau und Lackierung bei den wertvollen Komponenten des Modells Hand anlegen.
Auf die hochpräzise Manufakturfertigung für den BMW 3.0 CSL sind wir schon ein wenig stolz.
PRODUKTION IN NACHBARSCHAFT ZUM BMW M4 GT4.
Wie nah der BMW 3.0 CSL auch im Bereich Montage einem echten Rennwagen steht, zeigen bereits die Orte seiner Fertigung: vom Sonderkarosseriebau im bayerischen Dingolfing geht es in den Manufakturbetrieb in Moosthenning für die Endmontage. In direkter Nachbarschaft zum neuen BMW M4 GT4 wird der 3.0 CSL von 30 erfahrenen Experten sukzessive aus den höchstindividuellen Teilen des exklusiven Sondermodells zusammengebaut. Alleine für die Modifikation der BMW M4 Rohkarosserie – die notwendig ist, um die spezifischen Carbon-Komponenten anzubringen – sind 16 Arbeitsstunden notwendig. So werden etwa die markanten Radkästen mittels spezieller Bördel- und Schweißprozesse verbreitert und für den Montageprozess vorbereitet. Christian Waldherr, Leiter Technik im Sonderkarosserie- und Sonderkomponentenbau, ist dabei vor allem auf die vielen speziell entwickelten Detaillösungen stolz. So sind etwa die LED-Heckleuchten des BMW 3.0 CSL so in die Karosserie integriert, dass sie trotz der breiten Kotflügel und der um das Heck herumgebauten Aerodynamik-Elemente problemlos ein- und wieder ausgebaut werden können.
Eine Besonderheit der Karosserie des BMW 3.0 CSL: Das für dieses Modell typische, sehr breite hintere Seitenteil inklusive Flügel wird praktisch um das Fahrzeugheck herumgebaut.
EINE LACKIERUNG IN 134 SCHRITTEN.
Ein Alleinstellungsmerkmal des BMW 3.0 CSL ist neben seiner Karosserie die enorm aufwendige Lackierung. Rund 20 Exterieur-Komponenten werden dafür von absoluten Lackierspezialisten in der Lackiererei Landshut veredelt. Bis zu acht einzelne Lackschichten sind notwendig, um die unverwechselbare Livery auf dem Modell darzustellen. Auf der Grundfarbe Alpinweiß uni sind es vor allem die markenprägenden M Streifen in Blau, Dunkelblau und Rot, die diesen aufwendigen Prozess verlangen. Sie werden per Laserprojektor exakt passend auf das jeweilige Bauteil projiziert. Die Maskierung, also das akribische Abkleben der Trennlinien zwischen den einzelnen Farbflächen, erfolgt manuell von speziell dafür ausgebildeten Experten entlang der Laserprojektionen. Pro Bauteil sind so bis zu acht maßgeschneiderte Konturfolien nötig.
Zwischen den einzelnen Lackieretappen muss jedes Bauteil behutsam poliert werden. Das braucht Zeit: Insgesamt sind für die Aufbringung der Grafik 134 einzelne Schritte notwendig – pro Fahrzeug. Es dauert eine Woche, bis alle Elemente den gesamten Prozess durchlaufen haben. Hinzukommen die Lackierarbeiten auf der alpinweißen Rohkarosserie, die parallel stattfinden. Dabei wird klar, warum die Lackierung eine solch hohe Präzision verlangt: Da die Montage in der Manufaktur in Moosthenning erst nach den Lackierarbeiten erfolgt, muss hier alles zu 100 Prozent passen. „Wenn irgendwo auf einem Bauteil nur ein kleiner Fehler ist – dann fängt man wieder von vorne an. Die Ausführung und die Übergänge müssen perfekt sein“, sagt Produktionsspezialist Marco Klante.
Auf das Carbon kommen insgesamt acht Schichten Lack. Eine Woche Handarbeit benötigt ein Bauteil, bis es fertig ist.
BESONDERES VERFAHREN FÜR SICHTCARBON.
Neben den M Streifen liegt es auch in der Hand der Lackierprofis, den Schriftzug „M Power“ auf dem Heckspoiler und die „50“ auf dem Dach zu positionieren. Anders als bei den Livery-Streifen stellen die Lackierer jedoch keine Lackschichten, sondern das Sichtcarbon der Karosserieteile frei. Die Grafiken werden bis auf die Behandlung mit Klarlack ausgespart, anschließend wird alles poliert. Dadurch ergeben sich leichte Vertiefungen in der Oberfläche – und das Hightech-Material der Komponenten wird so auch haptisch spürbar. „Das ist auch so gewollt. Man erkennt daran, dass es sich um eine aufwendige Lackierung und keine Folierung oder Ähnliches handelt“, sagt Christian Koch.
Der wirklich allerletzte Schritt bei der Montage des BMW 3.0 CSL? Das Aufbringen des Emblems auf der Motorhaube natürlich!
MEHR ALS 100 SPEZIALISTEN IM EINSATZ.
Planung, Logistik, Karosseriebau, Lackierung und Endmontage: Der handgefertigte BMW 3.0 CSL ist ein enorm aufwendiges Projekt. Für jedes einzelne Fahrzeug sind über 100 Mitarbeiter damit beschäftigt, das Modell auf die Räder zu stellen. „Es sind nicht nur die Tätigkeiten wie Karosseriebearbeitung, Lackierung und Montage, die bei diesem Modell ganz eigene Prozesse verlangen. Sogar bei der Achsvermessung am Ende der Produktion haben wir auf dem Referenz-Achsmessstand ein eigenes Verfahren nur für den BMW 3.0 CSL entwickelt, um höchste Genauigkeit für die Spureinstellung zu erreichen“, sagt Franz-Xaver Karl, Leiter Sonderfahrzeugmontage. „Für dieses Fahrzeug wurden wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt.“
Nur der Montageprozess eines einzelnen Fahrzeugs – ohne vorgelagerte Arbeitsschritte – erstreckt sich über einen Zeitraum von knapp zwei Wochen. Das Ziel ist nach der Fertigstellung im Manufakturbetrieb aber noch nicht erreicht: Danach geht der BMW 3.0 CSL zurück ins BMW Werk Dingolfing und absolviert dort umfangreiche und standardisierte Prüfungen – etwa auf Rollen- oder Bremsenprüfständen. Schließlich durchläuft jedes der Sondermodelle einen zusätzlichen Endabnahmeprozess mit vorgegebenem Fahrprogramm auf der werkseigenen Teststrecke.
Beim neuen BMW 3.0 CSL haben wirklich sämtliche Abteilungen fantastisch zusammengearbeitet. Wir sind an die Grenzen des Machbaren gegangen – und das hat richtig Spaß gemacht.
FERTIGUNG LÄUFT AUF HOCHTOUREN.
Der BMW 3.0 CSL ist streng limitiert. Zum 50-jährigen Jubiläum der Marke BMW M werden exakt 50 Modelle in den Verkauf kommen. Und das möglichst bald: Im zweiten Quartal 2023 soll die Produktion abgeschlossen sein. Dafür arbeitet das Team der Manufakturfertigung auf Hochtouren. Qualitätsplanerin für Anbauteile, Martina Lutz, hat den gesamten Prozess im Blick: „Nur noch etwa ein Dutzend Fahrzeuge sind zu bauen.“ Danach ist Schluss. Was bleibt, ist die Gewissheit, auf ein großes Team an Spezialisten zurückgreifen zu können, die einer solch besonderen Aufgabe, wie es die Fertigung des BMW 3.0 CSL zweifellos ist, gewachsen sind.