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BMW M Magazin: Mr. Rainbird, wie kam es zu diesem speziellen M3 CSL-Jubiläumsevent?

Mike Rainbird: Nachdem ich meinen M3 CSL sechs Wochen vor dem zehnjährigen Jubiläum im März 2013 gekauft hatte, wollte ich unbedingt an eben jener Veranstaltung teilnehmen, konnte es aber aufgrund von beruflichen Verpflichtungen nicht. Alle, die dabei waren, haben in den darauffolgenden Jahren von diesem Event gesprochen! Daher wollte ich das 20-jährige Jubiläum auf keinen Fall verpassen – und dafür sorgen, dass es allen, die dabei waren, in ähnlicher Weise in Erinnerung bleibt.

Was war Ihr Highlight bei diesem Event?

Das Zusammentreffen mit der Legende Horst von Saurma. Als Chefredakteur der „sport auto“ fuhr er bei einem der Supertests im M3 CSL die legendären 7:50 Minuten Rundenzeit gegen den Porsche 996.2 GT3, den er damit besiegte. Man sagt ja, dass man seine Helden nie treffen sollte, aber in diesem Fall stimmte das nicht. Horst war alles, was man sich von einem Helden wünscht: freundlich, bescheiden, witzig, rücksichtsvoll und mehr als bereit, seine Zeit mit uns zu verbringen und seine Geschichten zu teilen.

Welche Rolle spielt der M3 CSL Ihrer Meinung nach in der Automobilgeschichte? Inwiefern nimmt er einen besonderen Platz ein?

Der M3 CSL ist für mich das beste Auto, das BMW M je gebaut hat. Seine Kombination aus Zweckmäßigkeit und Besonderheit ist unübertroffen – manche Autos sind exklusiver, aber weniger praktisch, und manche Autos sind praktischer, aber weit weniger besonders. Wenn man das Auto vor sich hat, gibt es keinen Winkel, aus dem dieses Modell schlecht aussieht! In Verbindung mit der Tatsache, dass sich alle an der Produktion des Wagens beteiligten Personen selbst noch an die glorreichen 2000er-Jahre von BMW M erinnern, begreift man, wie beliebt der Wagen ist. Auch 20 Jahre später ist der M3 CSL für mich immer noch das Auto, an dem sich jedes nachfolgende M Modell messen muss. Das Auto fühlt sich pur an, ist etwas Besonderes und vor allem sehr herausfordernd – das fehlt modernen Autos, die einen eher von der Außenwelt isolieren. Das ist etwas, was für den Alltag in Ordnung ist. Wer Freude am Fahren hat, möchte aber dieses puristische Gefühl. Um einen Slogan zu zitieren: Der BMW M3 CSL ist die ultimative Fahrmaschine.

Gibt es ein unvergessliches Erlebnis oder eine besondere Geschichte im Zusammenhang mit Ihrem M3 CSL?

Es war Anfang 2013, kurz vor dem zehnjährigen Jubiläum des M3 CSL, und im CSL-Registerforum wurde praktisch nur über dieses Event geredet. Da es so aussah, als würde es eine einmalige Erfahrung werden, wollte ich unbedingt dabei sein. Jeden Tag loggte ich mich ein und warf einen Blick in die Rubrik der zu verkaufenden Fahrzeuge. Schließlich wurde Anfang März ein saphirschwarzer M3 CSL zum Verkauf angeboten. Das einzige Problem war, dass er in Aberdeen, Schottland, stand – das ist sehr weit weg von meinem Wohnort in Norfolk. Das Modell war jedoch in sehr gutem Zustand. Ich einigte mich mit dem Verkäufer auf einen Preis, aber bevor ich den weiten Weg auf mich nehmen wollte, um das Auto zu besichtigen, bestand ich auf einige Nahaufnahmen des Innenraums. Der Anbieter versprach mir immer wieder, Fotos zu schicken, aber auch nach zwei Wochen hatte ich noch keine. Da begann ich zu überlegen, dass ich eigentlich gar kein saphirschwarzes Auto wollte. Ich fand, die schönen Carbondetails des CSL gingen zu sehr im Meer der Dunkelheit des Lacks unter. Bei einem silbergrauen Modell hingegen bildet die Metallic-Lackierung den perfekten Kontrast zu den CFK-Komponenten. Das Problem war, dass zu diesem Zeitpunkt sonst keine M3 CSL zu verkaufen waren, da die meisten Besitzer im Forum für die Zehn-Jahres-Jubiläumsfahrt gebucht waren und davor nicht verkaufen wollten.

Natürlich blieb ich dran – und am 18. März 2013 um 16:08 Uhr erschien ein Inserat für ein silbergraues Exemplar. Der Wagen hatte meine Traumausstattung: AP-Bremsen, Supersprint-Abgasanlage und ein H&R-Gewindefahrwerk. Ich hatte keine Ahnung, wo im Land sich das Auto befand, aber innerhalb von 30 Minuten nach Erscheinen der Anzeige schickte ich dem Anbieter eine Nachricht. Und hier fängt es an, verrückt zu werden, besonders wenn man an Schicksal glaubt. Nun, dies ist die Antwort, die ich zurückbekommen habe:

Hallo Mike,

Sie sind wirklich sehr schnell! Die Anzeige wurde erst vor einer halben Stunde geschaltet. Und die Nachricht wird noch ein bisschen besser für Sie. Das Auto befindet sich derzeit im Zentrum von Norwich, nicht weit von der Kathedrale entfernt.

Meine Nummer ist 07788 xxxxxx. Rufen Sie mich an, wenn Sie noch Fragen haben oder einen Besichtigungstermin vereinbaren wollen.

Ich werde die Anzeige vorerst stehenlassen, aber seien Sie versichert: Sie haben das erste Anrecht darauf.

Viele Grüße

Jonny

Ich wohne nicht nur in Norfolk, sondern mein Arbeitsplatz ist nur zehn Autominuten von dem Ort entfernt, an dem sich das Auto befand! Wie Sie sich vorstellen können, bin ich beim Lesen seiner Antwort fast vom Stuhl gefallen. Ich rief ihn an und vereinbarte sofort eine Besichtigung. Der zeitliche Ablauf war also folgender: Er gab die Anzeige um 16.08 Uhr auf, ich schickte ihm um 16.35 Uhr eine Nachricht, er antwortete mir um 16.50 Uhr, ich rief ihn an, erhielt seine Adresse und machte mich so schnell es ging auf den Weg, um das Auto zu besichtigen. Um 17.09 Uhr gab er bekannt, dass das Auto vorläufig verkauft war, denn ich hatte es besichtigt und eine Anzahlung von 500 Pfund Sterling geleistet. Von der Buchung bis zum Verkauf dauerte es also genau eine Stunde und eine Minute ...

Dieses Auto war wohl einfach für mich bestimmt, und es ist eines der wenigen Dinge in meinem Leben, die mich davon überzeugt haben, dass es so etwas wie Schicksal gibt. Leider konnte ich ja nicht am zehnjährigen Jubiläum teilnehmen – ich habe jedoch das T-Shirt zur Feier des Ereignisses bekommen und wollte das Auto auf jeden Fall behalten, um zumindest am 20-jährigen Jubiläum teilnehmen zu können. Und ja, das hat geklappt!