Das vierte DTM-Rennevent der Saison auf dem Norisring war das Wochenende von René Rast. Im Samstagsrennen spielte er im Regenpoker von Nürnberg seine ganze Erfahrung aus, traf die richtige Reifenwahl und feierte im #33 BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport seinen ersten Saisonsieg. Ebenso stark war seine Vorstellung am Sonntag. Von Startplatz 19 und mit 20 Kilogramm Erfolgsballast stürmte er noch bis auf Position fünf nach vorn und sammelte wertvolle Punkte im DTM-Titelrennen. Zur Halbzeit der Saison liegt Rast mit 93 Punkten auf Platz drei der Fahrerwertung, Schubert Motorsport führt die Teamwertung mit 186 Zählern an. Sheldon van der Linde und Marco Wittmann punkten.
Vor vollen Rängen auf dem Stadtkurs am Dutzendteich fuhr Rast im ersten Rennen von Startplatz sieben zum Sieg, weil er bei einsetzendem Regen nicht wie fast alle anderen Fahrer zum Reifenwechsel an die Box kam, sondern den kurzen Schauer mit Slicks überstand. Dank des eingesparten Boxenstopps war er auf dem Weg zu seinem 27. DTM-Sieg nicht mehr einzuholen. Nach zwei dritten Plätzen 2022 und zwei zweiten Plätzen 2023 war es das fünfte Podium in Folge für Rast auf dem Norisring. Diese Serie riss zwar mit Platz fünf am Sonntag, doch seine Aufholjagd um 14 Positionen war eine derart starke Schadensbegrenzung, dass sie sich wie ein weiteres Podium anfühlte. Nach acht von 16 Saisonrennen hat Rast mit seinen 93 Punkten in der Gesamtwertung lediglich elf Zähler Rückstand auf die Spitze. Der Puffer von Schubert Motorsport auf Platz zwei in der Teamwertung beträgt 16 Punkte.
Für Rasts Teamkollegen Sheldon van der Linde und Marco Wittmann lief das Wochenende nicht optimal. Van der Linde zeigte im #31 BMW M4 GT3 starke Pace und startete das Samstagsrennen aus der ersten Reihe. Jedoch fiel er mit dem Sieg vor Augen im Regenpoker noch auf Position sieben zurück. Am Sonntag wurde der DTM-Champion von 2022 nach einer Strafe auf Platz 14 gewertet. Wittmann wurde bei seinem Heimspiel in Nürnberg von den Fans gefeiert, konnte bei den Ergebnissen jedoch nicht an seinen großartigen Sieg in Zandvoort vor wenigen Wochen anknüpfen. Er belegte im #11 BMW M4 GT3 die Plätze zwölf und elf.
In der ADAC GT4 Germany feierten die BMW M Motorsport Teams am Samstag einen Dreifachsieg. Gabriele Piana und Michael Schrey fuhren im #2 BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport ihren vierten Saisonsieg ein und bauten damit ihre Führung in der Gesamtwertung aus. Ihre Teamkollegen Tim Reiter und Leon Wassertheurer wurden Dritte. Dazwischen schoben sich Leyton Fourie und Max Rosam im #46 BMW M4 GT4 von FK Performance Motorsport auf Rang zwei. Im Sonntagsrennen taten sich die BMW M Motorsport Teams deutlich schwerer. Piana und Schrey belegten als bestplatzierte Crew den achten Platz. In der Teamwertung liegt Hofor Racing by Bonk Motorsport an der Spitze.
Der Samstag hier auf dem Norisring war in jeder Beziehung fantastisch. Mit dem Sieg für René Rast in der DTM und dem Dreifach-Podium für den BMW M4 GT4 in der ADAC GT4 Germany kam einfach alles zusammen. Am Sonntag war das DTM-Qualifying nicht so gut, aber wir können stolz darauf sein, wie unsere Jungs im Rennen gekämpft haben.
Insgesamt haben wir an diesem Wochenende starke Ergebnisse eingefahren und sind mit zwei Autos in der Fahrerwertung und auch in der Teamwertung zur Saisonhalbzeit sehr gut dabei.
Stimmen:
René Rast (#33 RoboMarkets BMW M4 GT3): „Ein gigantisches Wochenende! Dass ich mit einem Sieg, einem fünften Platz und Rang drei in der Fahrerwertung mit lediglich elf Punkten Rückstand aus Nürnberg abreise, hätte ich nicht für möglich gehalten. Am Samstag habe ich mit meiner Entscheidung, nicht auf Regenreifen zu wechseln, goldrichtig gelegen. Das Rennen am Sonntag aus der letzten Startreihe hätte nicht besser laufen können. Ich hatte eine super erste Runde und habe auch ein wenig von Strafen für andere profitiert. Aber trotzdem: In der DTM so viele Plätze in einem Rennen gutzumachen, das ist unglaublich.“
Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 GT3): „Das war ein Wochenende des ‚Hätte, Wäre, Wenn‘. Am Samstag ist uns der Sieg aufgrund der schwierigen Bedingungen durch die Finger geglitten. Dieser hätte mir in der Meisterschaft natürlich extrem gut getan, aber es sollte nicht sein. Am Sonntag war im Qualifying nicht mehr drin, und im Rennen ging es am Ende hart zur Sache. Aber so ist das manchmal. Weiter geht’s im August am Nürburgring.“
Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 GT3): „Die Atmosphäre bei meinem Heimspiel war einmal mehr großartig. Es macht mich stolz, so eine Fanbase hinter mir zu haben. Umso frustrierender ist es, dass ich die Zuschauer leider nicht auch mit guten Ergebnissen auf der Strecke begeistern konnte. Für das Team war es insgesamt ein super Wochenende, aber ich habe mir für mich persönlich mehr erhofft. Wir müssen jetzt analysieren, warum ich hier die Pace meiner Teamkollegen nicht mitgehen konnte, und das Problem mit Blick auf die zweite Saisonhälfte in den Griff bekommen.“